Zusammenfassung
Der Unterrichtsbaustein Desinformation am Beispiel des Klimawandels behandelt die Natur von Fake News und die Unterscheidung zu Des- und Misinformation. SuS werden kreativ und lernen die Unterschiede zwischen wissenschaftlichem und pseudowissenschaftlichem Recherchieren und Schreiben kennen. Hierbei wird primär die Bewertungskompetenz ausgebildet.
Beschreibung des Unterrichtsgegenstands
Das Thema des Klimawandels wird in der Gesellschaft kontrovers diskutiert, da verschiedene Gruppen, wie unter anderem Unternehmer, Parteien und Wissenschaftler, versuchen Einfluss auf die Debatte zu nehmen. Hierbei kursieren viele unwissenschaftliche Argumentationsstrukturen und Falschinformationen. Dem entgegen stehen Bildung nachhaltiger Entwicklung und Nature of Science, welche zum Beispiel in dem Entwurf eines neuen Bildungplans der Physik in Hamburg (2023, S. 9, S. 7) zu finden sind. Diese Unterrichtseinheit richte sich an Schüler*innen der Oberstufe und kann zum Beispiel im Politik oder Physikunterricht eingesetzt werden. Auch eine Kooperation der Fächer im Sinne eines sehr kleinen Projekts wäre denkbar. Auch eine Einbindung in ein größeres Projekt zu Desinformation ist möglich.
Ziele der Unterrichts
Ziele des Unterrichts sind ein verbesserter Umgang mit wissenschaftlichen Artikeln und die Unterscheidung zwischen Artikeln nach wissenschaftlichen Standards und solchen, die versuchen wissenschaftlich zu wirken um eine politische Ideologie zu präsentieren. Sie erstellen hierzu selber wissenschaftliche oder pseudowissenschaftliche Artikel, die dann von den Mitschüler*innen untersucht und eingeordnet werden. Am Ende werden die Merkmale von beiden Arten von Artikeln diskutiert und festgehalten, wodurch die Quellenkompetenz der Schüler*innen insbesondere im Bezug auf digitale Desinformation gesteigert
Fachkompetenzen
Diese Unterrichtseinheit soll verschiedene prozessbezogene Kompetenzen der Schüler*innen verbessern. Insbesondere die Erkenntnisgewinngung wird gefördert, indem die wissenschaftlichen Untersuchungsmethoden, die in Artikeln verwendet werden auf Validität geprüft. Da die Schüler*innen selber Artikel schreiben sollen werden auch ihre (wissenschaftlichen) Kommunikationskompetenzen gefördert. Am stärksten wird jedoch die Bewertungskompetenz verbessert; die Schülerinnen lernen das Einordnen von Artikeln auf einem Spektrum zwischen ideologisch und wissenschaftlich motivierten Artikeln. Der Fokus wird hierbei auf die Bewertung von Quellen gelegt, was bedeutet, dass (digitale) Recherche verwendet wird.
Kurze Übersicht der Unterrichtseinheit
Die Einheit ist für zwei Doppelstunden mit einer dazwischen liegenden Aufgabe geplant. In der ersten Doppelstunde wird das Konzept von Fehlinformationen anhand einiger Beispiele eingeführt und mithilfe eines Textes. Schließlich werden die Schüler*innen zufällig eingeteilt entweder Desinformation über den Klimawandel oder einen echten, „gut recherchierten“ Artikel über den Klimawandel zu verfassen. Dies wird als Hausaufgabe aufgegeben. In der zweiten Stunde bewerten die Schüler*innen in Gruppenarbeit welche der ihnen vorliegenden Artikel als gut recherchiert und welche als Desinformation gelten sollen. Die Ergebnisse ihrer Diskussionen, insbesondere die schwierig zu identifizierenden desinformierenden Artikel, werden in der gesamten Klasse besprochen und weiter diskutiert, sodass die Merkmale von Desinformation erkannt werden können.
Möglichkeiten zur Individualisierung
Wenn die Thematik von Desinformation bereits mit dem Kurs besprochen wurden, kann sofort in das Schreiben von Artikeln eingestiegen werden. Auch besteht die Möglichkeit die erarbeiteten Texte, wenn diese von den Schüler*innen freigegeben werden, in anderen Unterrichtseinheiten zu verwenden um gleich in eine Diskussion über die Artikel einzusteigen. Dies würde auch Schüler*innen einer niedrigeren Klassenstufe die Möglichkeit zum Verstehen von Desinformation geben.
Materialien zur Unterrichtseinheit
